LSV II - HSK III (von Andreas Hein)
Moin moin, lange nichts gehört von der Zweiten! Tja, wenn ich
immer so viel Zeit hätte, zeitnah lange Berichte zu schreiben...
So muss jetzt diese kleine Zwischenbilanz nach zwei Dritteln der Saison
genügen:
Es begann schwierig. Nicht nur, weil wir mit Max Kölsch und Rasmus
Svane vor der Saison zwei gute Spieler abgegeben hatten und nun sehen
mussten, ob wir sie gleichwertig ersetzen konnten. Es ging auch gleich
am Anfang in die Vollen, gegen drei der Schwergewichte der Liga
(Norderstedt, Königsspringer, Preetz). Wir kamen gegen sie leider
nur auf 1:5 Punkte, aber das lag im Rahmen der Erwartungen. Immerhin
konnten wir den Könissspringern einen verdienten Punkt entreissen.
Im zweiten Drittel drehten wir dann aber auf: Gegen Schwarzenbek gelang
der erste Sieg, weil Artur und Thilo erstmals voll punkteten und Thomas
Schmid eine zumindest verdächtige Stellung gegen Jörg Zeller
noch gewann. Bernhards und meine Partie waren auch nicht wirklich
vorzeigbar, wurden aber glücklicherweise noch jeweils remis.
In der fünften Runde gegen SK Johanneum Eppendorf war´s ein
ganz anderer Schnack, wir gerieten nie wirklich in Gefahr und traten
als Mannschaft auf. Thomas war nun in Schwung gekommen, mein Gegner
patzte, Bernhard gewann schon aus der Eröffnung heraus und mit
feinem Mattangriff sicherte Wolf uns den Sieg.
Die aktuelle Runde bescherte uns den Hamburger SK III als Gast, und sie
brachten auch gleich das erste Geschenk mit: Einen kampflosen Punkt am
1. Brett! Thomas Thannheiser und ich fassten den Plan, die übrigen
Schwarzpartien möglichst schnell zu remisieren, um den Gegner
weiter unter Druck zu setzen. Natürlich gehörten wir beide
diesem Club der Schwarzspieler an, und unser dritter Mann, Mr. 50 %
himself, war natürlich kein geringerer als Ulrich...Wir waren also
guter Dinge, dass unser kleiner Plan aufgehen würde. Und siehe da,
schon bald ergab sich bei Thomas und David-Geffrey Meier eine
Zugwiederholung, die das erste Remis sicherte (David konnte sich danach
ganz der Frage widmen, ob und wie bei uns die Bockwürstchen
heiß gemacht werden. Als Ullrich und Thomas einen Sektkübel
dafür anboten, biss er doch lieber in die kalte Wurst).
Ich selbst bekam von Norbert Sehner auch schon nach 14 Zügen ein
Remisangebot... Nun, was soll ich sagen, er hatte Weiß, über
100 Punkte Elo mehr auf´m Buckel und auch noch Geburtstag, da
griff ich gleich zu. Erleichtert wurde mir diese Entscheidung zudem
durch Thomas Schmid, der den Königsflügel von Hartmut Zieher
bereits unschön zerpflückt hatte, ein Spiel auf ein Tor
deutete sich bereits an.
Tja, und was machte Clubkamerad Ulrich? Zunächst einmal wenig: Er
beschränkte sich darauf, Gefahren in Form eines Bauernsturms am
Königsflügel abzufedern. Da das seine Zeit brauchte, gelang
vorher schon Artur gegen Björn Bente ein weiteres Remis. Ulrich
ließ auf sich warten, Thomas stand gut, die anderen beiden
Partien waren unklar: Bernhard hatte sich recht solide aufgestellt, es
war aber nicht zu sehen, mit welchem Plan er gegen Jungtalent Jonas
Lampert auf Vorteil spielen sollte. Marco wählte gegen Jade
Schmidt den anderen Weg: Ein zweischneidiges Bauernopfer, dafür
schon mal den Turm nach h3 überführt und auf
Schwächungen des Königsflügels gehofft... Bevor diese
beiden Partien in die entscheidende Phase traten, konnte Uli dann doch
das Remis „erzwingen“ (wie er das bloß immer macht!).
3:2 also, und die Stellung von Thomas wurde immer besser. Wenn ein
Springer ungestraft nach f6 einfallen darf, die offenen Linien e und d
dir gehören und der gegnerische König auf h8 nur durch einen
Turm auf g7 vor der auf c3 lauernden Dame zu schützen ist, dann
ist der ganze Punkt eben nicht mehr fern! Und so spielte Thomas diese
Partie genauso wie in der Runde zuvor zielstrebig zu Ende, Hartmut
Zieher war letztendlich chancenlos.
Leider wurde Bernhards König inzwischen vom jungen Gegner
übers Feld getrieben und auf e4 mattgesetzt. Nur noch 4:3 also,
und die Partie zwischen Marco und Jade schwankte hin und her: Sie
opferte erst eine Qualität, später dann die Dame, alles nur,
um das Dauerschach (was uns zum Sieg reichen würde) zu verhindern
und sich alsbald eine neue Dame zu holen (fieser Freibauer, schon auf
c3!). In der Folge gab sie auch noch einen Springer und sicherte mit
dem letzten verbliebenen Läufer das Umwandlungsfeld c1. Okay, sie
holte sich eine neue Dame und hatte dann einen Läufer mehr, aber
Marco hatte inzwischen alle Bauern abgegrast, also doch noch Remis in
dieser spannenden Partie!